Zwei Sieger aus den Niederlanden
Beim diesjährigen Läuferzehnkampf in Hranice gab es zum zweiten Mal zwei Gesamtsieger aus einem Verein. Mit Silke Jonkmann und Patrick Sinnema (beide GSAV Vitalis) kamen beide Gesamtsieger aus den Niederlanden und beide bestritten ihren ersten Läuferzehnkampf.
Bei den Frauen setzte sich Silke bereits mit dem 1.500-m-Lauf an die Spitze des Feldes und gab die Führung nicht wieder ab. Besonders auf den langen Strecken baute sie ihren Vorsprung immer weiter aus. Auf den zweiten Platz kam Nele von Daacke (D, Potsdamer Laufclub) und Platz 3 erkämpfte sich Radka Sýkorová (Longrun.cz). Radka war besonders auf den Strecken ab 3.000 m eine gute Laufpartnerin für die Gesamtsiegerin.
In der Männerkonkurrenz ging es bis zum abschließenden 10.000-m-Lauf sehr spannend zu. Ab dem 1.500-m-Lauf gab es ein Trio, bestehend aus Patrick Sinnema, Julian Fischer (D, SV Sömmerda) und Michal Souček (CZ, TJ Sokol Hradec Králové), die sich immer wieder auf den ersten drei Plätzen abwechselten. Zwischenzeitlich schaute auch Cornel Brunner auf dem dritten Platz vorbei. Vor dem 10.000-m-Lauf standen Patrick, Julian und Cornel so dicht zusammen, dass jeder den Sieg hätte erkämpfen können. Diese drei wurden dicht gefolgt von Michal und Martijn van Haren (NL, GSAV Vitalis). Julian musste aufgrund einer Verletzung den Wettkampf vorzeitig beenden. Am Ende konnten sich Cornel Brunner, der schnellste Postbote der Schweiz, und Martijn van Haren mit superschnellen 10 km die Plätze 2 und 3 sichern, 4. wurde Michal. Schnellster über die 10 km war Daniel Greiner (D, SV Sömmerda) mit 35:11 min, der am Ende auf Gesamtplatz 5 ankam und damit bester Deutscher wurde.
Die Wettkämpfe waren von starkem böigem Wind geprägt, der zudem ständig die Richtung wechselte. Dadurch wurden bei den 60 m und 200 m viele Leistungen mit unzulässigem Rückenwind erzielt. Die langen Strecken wurden durch den Wind für viele Sportler noch länger als sie so schon sind. Auch die eine oder andere Bestzeit wurde förmlich vom Winde verweht. Wenigstens sorgte an allen Tagen Sonnenschein für angenehme Temperaturen und bei manchen für einen kräftigen Sonnenbrand.
Die Sonne schien auch beim Organisatoren-Team aus Hranice rund um Jan Milas. Mit viel Engagement und viel Ruhe sorgten sie für einen schönen Wettkampf. Mit geschnittenem Obst, kleinen Süßigkeiten, Massagen, Imbiss-Angebot und schneller Auswertung machten sie den Wettkampf so angenehm wie möglich. Stadtrundgang, Ausflug zur Aragonit-Höhle und eine Athletenparty mit Kinderaufführung, Gesangspräsentation durch Vanda Kadeřábková-Březinová, toller Stimmung und einem sehr reichhaltigen Buffet machten den Aufenthalt auch für Betreuer und Verletzte zu einem Erlebnis. Die Standard-Sprache der Ansagen war logischerweise Tschechisch, was aufgrund der vielen tschechischen Teilnehmern völlig in Ordnung war, wichtige Durchsagen wurden auch in Deutsch und Englisch durchgegeben. Zur Siegerehrung wurden die französischen Sportler sogar auf Französisch aufgerufen. Vielen Dank für alles – Many thanks for all – Merci beaucoup pour tout – Děkujeme za všechno!
Am Ende noch ein kleines nettes Detail: Aufgrund der fehlenden Rundenanzeige zeigten zwei Mädchen bei den langen Strecken die Runden mit handgemalten A4-Pappen in die Höhe. Dabei bekamen sie von den Rundenzählern die Informationen, wieviel Runden die vorbei laufenden Wettkämpfer noch haben und zeigten jedem Läufer die richtige Rundenzahl an. Das war besonders bei den 10 km durch die vielen Überrundungen und durch den starken Wind eine ordentliche Herausforderung …
Auf die Frage, ob der Läuferzehnkampf wieder einmal in Hranice stattfinden kann, kann ich nur mit „Ja, gern!“ antworten.
Uwe Warmuth, 26-5-2016